Was braucht eine resiliente Gesellschaft
Zusammenhalt
In heutigen Zeiten, wo Krisen sich auf Krisen zu türmen scheinen, braucht es mehr denn je gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung, um lokale wie globale Probleme sowie den Klimawandel gemeinsam anzugehen.
Resilienz und Klimagerechtigkeit
Gerade im regionalen Kontext lassen sich Strukturen aufbauen, die zu Resilienz und Klimagerechtigkeit beitragen: lokale Wertschöpfung und Kreislaufwirtschaft, Sharingsysteme, Wohnen und Arbeiten vor Ort. So reduzieren sich Transportwege und wachsen ineinandergreifende Strukturen und Synergien.
Vom Früher in die Zukunft
In der Vergangenheit waren solche Strukturen vielfach auf dem Land zu finden, sind jedoch mit der Zeit anderen Mechanismen gewichen. Mithilfe von Digitalisierung und zeitgemäßer Organisationsentwicklung lassen sich diese nun zeitgemäß in Modellprojekten mit Impulswirkung übersetzen: in sogenannte „Zukunftsorte“.
Orte mit Impulswirkung
In Zukunftsorten wird zukunftsfähiges Leben und Wirtschaften erfahrbar: Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft werden wieder zusammengebracht, offene Treffpunkte, Kultur-, Bildungs- und Versorgungsangebote bringen Lebensqualität nicht nur für Bewohner*innen, sondern auch für das Umfeld. Durch die Vernetzung engagierter Menschen vor Ort entstehen soziale Innovationen zur Lösung lokaler und überregionaler Herausforderungen.
Projekt-Bausteine
Was hier entstehen soll
Aus Gut Boltenhof soll ein lebendiges, resilientes Dorf entstehen, das 4 Säulen miteinander verbindet: Wohnen, Arbeiten, Versorgung & Lebensqaulität sowie den Gastbetrieb.
Ineinandergreifen der Projekt-Bausteine
Künftig sollen hier Familien, Paare und Singles im Erstwohnsitz wohnen, zusätzlich Menschen im Zweitwohnsitz, die sich mit dem Ort identifizieren. Die Bewohner*innen der Seniorenresidenz und des Betreuten Wohnens bereichern den Hof mit generationsübergreifender Vielfalt. Coworking- und Gewerberäume erlauben das Arbeiten vor Ort, während der Gastbetrieb, die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion zusätzlich Arbeitsplätze bietet. Die sogenannten Impact Lofts werden von Start Ups und Unternehmen langfristig angemietet, die Produkte und Lösungen zu gesellschaftsrelevanten Themen erarbeiten und je nach Bedarf vor Ort testen können. Die bisherige Landwirtschaft soll um den Gartenbau erweitert und die Produkte durch Gastronomie und Hofladen genutzt und vertrieben werden. Kultur und Bildungsangebote finden im zentralen Treffpunkt statt, der Bewohner*innen und Besucher*innen aus der Region und ganz Deutschland zusammen bringt.
Finanzielle Tragfähigkeit
Mithilfe des Gastbetriebs sowie der Seniorenresidenz und des Betreuten Wohnangebots wird die finanzielle Tragfähigkeit gesichert und Gemeinwohlangebote querfinanziert. Die Wohn- und Gewerberäume tragen sich selbst.
Bauen für die Zukunft und jetzt
Was muss die Architekturplanung erfüllen, damit das Dorf Gut Boltenhof seiner Vision gerecht wird und langfristig ein lebens- und liebenswerter Zukunftsort sein kann?
Dorf Gut Boltenhof versteht sich als Modellprojekt und Experimentierort für ein zeitgemäßes Verständnis von Baukultur als soziale, ökologische und ästhetische Praxis. Grundlage dieser Baukultur ist die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, welches ein zukunftsfähiges Zusammenleben in der gebauten Umgebung ermöglicht.
Um unseren Ansprüchen gerecht zu werden, haben wir folgende Architekturleitplanken entworfen, die ab sofort angelegt werden.
organisch gedachte Raumnutzung
Räume und Nutzung
Bis ca. 2035 (Stand 2023) sollen 7 historische Gebäude saniert werden und 5 Neubauten entstehen, in denen insgesamt 100 Menschen Platz haben, Gäste nicht mitgezählt. Es gibt einen Gästebereich, der sich um das bisherige Hotel und Restaurant anordnet. Hier werden auch die 5 Impact Lofts angeschlossen. In direkter Nachbarschaft findet sich der öffentliche Bereich mit Hofladen, Kindergarten und dem großen Rinderstall als multifunktionaler Treffpunkt. An den öffentlichen Bereich schließt sich der Wohnbereich an: Mitarbeiterwohnungen, Seniorenresidenz, betreutes Wohnen, Erst- und Zweitwohnsitze, ergänzt um Residenz-Ateliers und multifunktionaler Gewerberäume für Versorgungsangebote.
Synergien
Alle Nutzungen und Nutzer*innen sind darauf ausgelegt, miteinander zu interagieren und Synergien zu erzeugen: Kinder mit Senioren, betreuungsbedürftige Menschen mit Tierpflege und Gemüsezucht, Künstler*innen mit Kulturangeboten.
Bedarfsgerechte und flexible Architektur
Die Architektur wird so geplant, dass sie allen Anforderungen späterer Nutzer*innengruppen (Barrierefreiheit) gerecht wird und dabei größtmögliche Modularität und Flexibilität angesichts sich rapide verändernder Rahmenbedingungen zulässt.